Der Abschied – im kleinsten Kreis oder im großen Stil?

Möchten Sie nur im engsten Familienkreis Abschied nehmen, weil Sie ihren Schmerz nicht mit anderen teilen wollen? Martin Diederich, freier Trauerredner und Mediator rät in seinem Buch davon ab. „Menschen sind Beziehungswesen“ schreibt er und daher gerade in schwierigen Situationen auf andere Menschen angewiesen. Auch wenn Nachbarinnen, Freunde und Bekannte nicht so trauern werden wie die direkten Angehörigen – sie sollten Gelegenheit haben, sich persönlich zu verabschieden und ausdrücken dürfen, was sie für die verstorbene Person und diejenigen, die um sie trauern, empfinden. Denn der Tod sollte in unserer Gesellschaft nicht noch mehr zur Privatsache, sondern als Teil unseres gemeinsamen Lebens sichtbar und erlebbar bleiben und werden.

Für diejenigen, die in keinem Fall einen Abschied im größeren Kreis möchten, kann die Trennung von Trauerfeier und Grablegung eine Lösung sein. Dann wird die Trauerfeier ein Abschied von der öffentlichen Person und die Bestattung einer nur für die engere Familie.

Dazu (m)eine Geschichte: Der Ehemann einer nicht nur in der Nachbarschaft beliebten Frau hatte Angst, dass er die Trauerfeier „nicht übersteht“ und kündigte mir im Gespräch an, er werde wahrscheinlich die ganze Zeit weinen und eigentlich wolle er die ganze Feier nicht. Trotzdem hat er sich zusammen mit seinen Kindern entschieden, einige Menschen zur Trauerfeier einzuladen. Es kamen Nachbarinnen, Freunde und ehemalige Kolleginnen. Der Ehemann hat dabei, wie von ihm erwartet, die ganze Zeit geweint. Zum Abschluss sind alle zu ihm gegangen, haben ihn in den Arm genommen und auf verschiedene Weise Trost zugesprochen. Ich stand am Grab und konnte sehen, dass er zwar sehr erschöpft, aber zugleich bewegt war von der großen Anteilnahme auch an seiner Person. Ich hörte, wie einige zu ihm sagten, sie kämen in den nächsten Tagen vorbei.
Diese Anteilnahme nahm ihm nicht seine Trauer, aber das Gefühl, damit allein zu sein.

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